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Ruta de tres Salares - Coipasa, Uyuni, Chiguana

Von Sabaya aus, steche ich all Sur in See. Der Lago Coipasa hat jedoch bis auf ein paar Schlaglöcher kein Wasser. Die ganze Szenerie auf der Piste erinnert Stark an eine vereiste Winter Straße und ist genauso eisekalt, jedoch besteht sie aus reinem Salz. Verblüffend, wahrscheinlich war es eine Eis Piste und die habe einfach nur zu viel gesalzen?!?

Den Surire hab ich nur umrundet und auch in Australien bin ich “nur” etwas am Ufer des Lake Disappointment geradelt, diesmal geht es aber gradwegs drüber über den See. Erstmals bin ich von der Weite dieser Salzseen Landschaft richtig beeindruckt! Doch das ist erst der Anfang! Es geht nur kurz über den Salar und ab dem Ort Coipasa beginnt die wirkliche Endlosigkeit. Kein Track, keine zweimal gefahrene Spur… Eigentlich peilt man nur den 45km entfernten Cerro Pucara an, der mit seinen über 5000m, am Horizont gut 1300m aus dem See ragt. Wie ich so meditativ vor mich hin pedaliere, steht auf einmal ein Jeep vor mir und die Leute bitten um Hilfe!? Trotz Guide (Fahrer), Karte und Smartphone fehlt ihnen die Orientierung… Ich helfe natürlich gern ;-) Kurz vor Sonnenuntergang steuere ich eine Insel an. Nach dem etwas windigen Zelt Aufbau erkunde ich die kleine Insel und zu meiner Freude finde ich sogar etwas Brennholz. Ein romantisches Lagerfeuer am Strand, bei eisigem Sturm ist die Folge. Erstaunlich wie ein kleines Feuer wärmt bei solch einem Gewinde. Gegen 21 Uhr beruhigt sich Aiolos sein Zephyros und ich konnte das kleine Feuer auch noch zum Kochen nutzen. Was für ein traumhafter Abend am Salar! Am nächsten Tag peile ich wieder den Cerro Pucara an und es geht einmal quer über den Salar. Teilweise fährt es sich wie durch Schnee Matsch, nur das es knirscht und nicht platsch macht. Mit etwas Gegenwind ergibt das dann so 10km/h und fühlt sich an wie auf der Stelle zu treten. Das Panorama verändert sich einfach nicht merklich beim fahren. Die Umgebung bewegt sich einfach nicht an einem vorbei… Sekunden werden zu Minuten und Minuten fühlen sich wie Stunden an… Der Raum friert ein und die Zeit wird unendlich - das war zach! Ich mein, in Australien ging es in der Nullabor 145 km Schnur gerade aus und das für eineinhalb Tage. Aber da fliegt der Straßenrand an dir vorbei. Sowas wie Straßenrand gibt's aber am Salar nicht ;-)

Je näher ich dem Festland komme um so schwerer fährt sich der Untergrund jedoch beflügelt es mich die Dimension im Raum wieder zu finden.

Endlich wieder Sand unter den Reifen! Ich wurde gewarnt vor der Route über Llica doch der kleine Sandkasten war für Annie und mich die reinste Freude. Für viele ist das ein Halbtags Schiebestück und wir Kurbeln dort auf 26 x 3.0” in einer guten Stunde durch. Llica ist sehr klein aber hat 3 Hostel, ein paar Geschäfte (sogar mit Fahrradteilen) und ein großes Schulzentrum, wo schon kräftig für die kommenden Feiertage musikalisch geprobt wird. Im Hostel hat´s übrigens keinen Spiegel und so kauf ich einen und dekoriere ihn entsprechend ;-)

Im Hostel treffe ich ein Pärchen, die vor einem Jahr in Vancouver gestartet waren - Chapeau! Tolle Geschichten und intensiver Erfahrungsaustausch gestalten den Abend im Gasthaus und folgenden Tag am Salar de Uyuni sehr kurzweilig. Ich bin sehr froh, nicht allein in See stechen zu müssen ;-) Von Llica geht es fast 50 km gerade bis zur Isla del Pescado, wo das Tagesziel, Isla Incahuasi in weiteren 25 km gerade aus, erst am Horizont auftaucht. Wie unser Trio seine Bahn durch die schier endlose Salzwüste zieht fangen wir noch zwei weitere Radler ein und so sind wir schon fünf, die reif für die Insel sind. Nach einem kleinen Schock über die Blechlawine auf Incahuasi folgt bei Sonnenuntergang Beruhigung und Geselligkeit unter mittlerweile 9 Rad Reisenden aus aller Welt. Wir verbringen gemeinsam die Nacht in der “Höhle”, wie die Radler Unterkunft auf der Insel liebevoll genannt wird.

Am nächsten Morgen folgt Frühstück, Wasser fassen und Foto Shot bis jeder wieder seiner Wege zieht. Leider bin ich der einzige Richtung al Sur, San Juan de Rosario...

Nach den üblichen Raum- Zeit- Wahrnehmungs- Störungen auf der Salarautobahn, ging es weiter auf Schotter und Sand im gewohnten Wellblech Format und ich erreiche San Juan pünktlich zum Fiesta Wochenende, Boliviens Nationalfeiertag, Unabhängigkeit von Spanien. Ich sag euch, die können das Feiern - Tag und Nacht, Tag ein Tag aus - mit gleich zwei Kapellen, falls eine umfällt :-)

Nach diesem tollen Wochenende steche ich wieder in See gen Ollague in Chile. Der Salar de Chiguana soll überquert werden. Es ist der kleinste der drei Salzseen aber der mit dem besten Gegenwind im August. Diese Gewinde schickt Aiolos normalerweise zwischen 14 und 16 Uhr auf ihren Weg, doch diesmal mussten sie schon Mittags vor die Tür. So ging es mit entschleunigten 6km/h nur bis zum Militär Camp Chiguana, wo ich Wasser bekomme und in der verlassen Bahnstation den Wind und die Nacht verschlafen darf. Am nächsten Morgen ging es halbwegs windfrei, der Bahnlinie folgend über den Salar bis Avaroa, Bolivianischer Grenzort und dem Chilenischen Prozedere, mit alle Taschen checken nach Früchtchen, in Ollague.


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