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Namaste - Annapurna Circuit Teil 2/3

Manang, Manang, ach mein Manang. Schön wie ich in den Ort hinein komme, schließe ich ihn in mein Herz. Beim ACAP- Checkpoint frage ich nach einer schönen Bleibe und werde freundlich quer über die Straße zu Karma von den Gyalzen-Schwestern verwiesen. Vegetarisch und super lecker! Das ganze im Vergleich zum halben Preis und doppelt im Geschmack! Und das urige Bett am Dachboden zu 50 NPR (unter 1/2€), da freut sich das Langzeitreise-Konto. Dies alles in einem wunderschönen Ambiente. Doch beim Verweilen auf der Terrasse schweift mein Blick immer wieder das Khangsar Tal nach Westen hinauf.

Dieses Tal hinauf und über den Pass liegt der Tilicho See. Mit 4919 Meter Höhe über dem Meeresspiegel der wohl höchst gelegene See der Welt nicht vulkanischen Ursprunges. Da muss ich hin, egal wie schwierig der Track ist! Aufi! Aufi! Ich lasse von dem wenigen sieben Sachen die ich mit habe nochmals "unnötigen" Ballast zurück. Ohne Schlafsack oder Ersatzreifen, es kommt nur mit, was ich am Körper trage, Multitool, Ersatzschlauch, Kameras und Trinken. So starte ich in Richtung Tilicho Base Camp. Schön früh am Morgen weht mir ein starker Wind mit Staub entgegen. Es geht am Jeep-Track über Khangsar bis zu einer Gompa am halben Wege. Kurz bevor der Singletrail beginnt, fahre ich unglücklich über einen kleinen Baumstumpf welcher mir doch glatt die Reifenwand fast einen Zentimeter aufschneidet. Annie auf die Seite legen und Latex Milch dichtet, hält aber nur 100 Meter. Das ganze Spiel nochmal. So stehe ich an der Gompa und schau verzweifelt das Tal hinauf. Ich sehe es als ein höheres Zeichen und lasse Annie zurück. Ich verstecke sie "völlig" unauffällig vor einem Bretterhaufen. Schweren Herzens aber motiviert zu Fuss weiter. Eine abenteuerliche Wanderung folgt und letzt- endlich bin ich erleichtert gewesen, Annie nicht durch diesen Sandsturm gezerrt haben zu müssen. Die Yaks hätten mich eh nicht mit Annie vorbei gelassen ;-)

Am nächsten Morgen ist zeitiger Aufbruch angesagt. Es geht vom Tilicho Base Camp (4200m) gute 1000 Meter hoch, über den Pass und zum See. Die Kulisse beim Aufstieg ist schwer beeindruckend und wie ich den See erblicke, steht atemlos die Welt still. Links die Steilwand, von der aus die Gletscher direkt in den See kalben. Und gerade aus und rechts geht der See in eine staubtrockene Geröllwüste über. Das Panorama der vergletscherten Wand spiegelt sich im Wasser und wird nur von zugefrorenen Eisflächen durchbrochen. Kein Wind und keine Welle stören diese Zeitlupe. Ich verbringe Stunden am Ufer, staune, träume und bin verzaubert von diesem Naturschauspiel.

Ich verbringe die Nacht nochmal im mollig warmen Base Camp, bevor es am nächsten Tag wieder zurück zu Annie und nach Manang aufmache. Auf der Wanderung treffe ich noch das heilige Weihnachts-Yak bevor ich Annie aus ihrem Versteck befreie. Die Ruhepause von Annie bekam ihr gut und ich konnte ohne weitere Probleme mit dem sich selbst dichtenden Reifen eine fantastische Talfahrt genießen.


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