In Pausa war erstmal Pausa angesagt, wegen der ewig zachn Erkältung. Trifft sich aber recht gut, da gerade ein sehr unterhaltsames Dorffest mit Stierkämpf im Gange war. Über meine Gedanken zu Tierschutz und Ernährung möchte ich hier nicht weiter schreiben aber die Leute um mich herum erzählen mir nach jedem Kampf von welchem Stier sie welches Stück Fleisch am nächsten Tag kaufen werden…
Von Pausa aus breche ich halbwegs auskuriert und gut vegetarisch gestärkt auf in die umliegenden Schluchten gen Oyolo. Eines der besten Täler die ich je beradeln durfte. Die Talsohle liegt bei ca. 1800m und schroff aufsteigend folgen zwischen 2400 und 2800m die Jahrtausend alten Terrassen Felder. Ein Tal wo 3 Flüsse in riesigen Schluchten sich in den Rio Maran vereinen. Ein stetiges berg auf und ab in urigen Kluften mit traumhafter Kulisse bei 4- bis 5- Tausender Panorama.
In Oyolo erlebe ich mein erstes kleines Erdbeben, skurril wenn alles wackelt und zittert und dabei das ganze Geschehen am Dorfplatz einfriert und nach wenigen Sekunden weitergeht als währe nichts gewesen, eben nur ein kleines Beben.
Von Oyolo auf 3400m gings aufi, weiter die AY-705 und AR-603 über den Pass mit über 4900 und wieder in die Cotahuasi Schlucht 2600m. Das sind rund zwei Tage rauf und einer runter. Üble Schinderei aber belohnende Landschaft da oben. Und Cotahuasi ist ein nettes Stadtchen und bei weitem nicht so Touristisch wie die Orte im Colca Canyon.
Die Cotahuasi Schlucht ist laut Wikipedia die tiefste der Welt. Und was soll ich sagen, Tal- und Bergfahrt werden dieser Superlative gerecht ;-) Die Asphaltierte Auffahrt aus dem Talkessel geht bis 4100 m zügig und dann wieter auf Schotter am Solimana und Coropuna entlang. Es geht wieder bis auf über 4900 m hinauf aber traumhafte dünne Luft da oben mit fantastischem Panorama gekrönt… Es hatte über -10 Grad die letzten Nächte da oben und somit war auch alles Wasser jeden Morgen gefroren. Nur ich nicht und die Teeflasch an meinen Füssen, dank meines selbst genähten Schlafsystmes :-) aber tagsüber hat es mollige 20 Grad und in den Tälern über 30 Grad. Das ist schon eine arge Temperatur Amplitude jeden Tag und die Morgensonne braucht schon gute zwei Stunden bis sie alles auftaut um dann gleich wieder mit UV zu übertreibt. Es folgt wieder eine rasante Talfahrt bis auf 3700 m wo Mutter Erde ihre Farben von der besten Seite zeigt. Vor dem Tal der Vulkane ging es weiter durch die Schluchten und weiten Ebenen des Rio Orcompampa zum gleichnamigen Ort.
Orcompampa ist eine Bergbau Stadt vom feinsten, da tragen sogar alle Busfahrer Stirn Lampen :-) Doch in der Nach hat's einen Wetter Sturz mit Schneeregen. Ich entscheide mich für 2 Tage Pause und es folgen Gesundheitliche Probleme. Wer ich doch nur weiter gefahren!? Zuerst haue ich mir das Knie ein und oben dreien bekomme ich akute Probleme am Allerwertesten. Ich entscheide mich für die 10 Stunden Bus nach Arequipa. Milderes Klima, eventuelle Medizinische Versorgung und Alternativen zum Radeln sind dort einfach besser.