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Te Anau – Odyssee in Central South und immer wieder Pass Zwang

Wie ich in Cromwell abreise, dachte ich, wein Weg führt mich über den Otago Central Rail Trail nach Dunedin und dann die Catlins und die Southern Scenic Route nach Te Anau. Doch kam es etwas anders…

Von Cromwell ging es am HWY 8 durch Mondlandschaft und an Stauseen entlang bis Clyde, wo der Otago Central Rail Trail startet. Der Rail Trail ist Brett Eben aber Landschaftlich sehr beschaulich. Hat so was von Wild Western Film Landschaft. Kurz vor Galloway (ein Ladies Waiting Room :-) setzt Regen ein und ich warte ausnahmsweise als Herr in dieser Hütte. Kurz nach mir sucht ein weiterer Herr trockenen Unterschlupf. Er ist auf seiner abendlichen Runde per MTB und in Begleitung zweier Hunde. Er ist Farmer und besitzt 15.000 Schafe, die ca. 55 Tonnen Wolle jährlich für Icebreaker und Co. produzieren. Er beschwert sich, das seit dem Produktionswechsel nach Chine die Qualität leidet und er nun auch SmartWool verkauft. Angeregt unterhalten wir uns über Funktionsbekleidung, Radreisen und das Wetter. Wie der Regen nachlässt, habe ich schon mit Essen kochen begonnen und der Schäfer wünscht mir angenehme Nachtruhe im „Ladies Waiting Room“. Am nächsten Morgen werde ich freundlich von den ersten Radreisenden geweckt und meinte: Ich sei der Hausherr und die Ladies hätten schon den Zug im Morgengrauen genommen ;-) Es hat sehr viele ältere Radler, die mit Gepäcktransport kleine Stücken täglich vom Trail bereisen, um nicht zu sagen, Unmengen von Rentnern :-) Am Nachmittag entschließe ich mich für die Flucht nach vorn und biege in Richtung Omarama Saddle ab. Am Homestead Camp hat's eine geräumige Hütte für mich allein und am nächsten Morgen „steche ich in See“!? Es warten 47 Furten am Weg über den Pass auf mich. Weniger wie 10 davon sind fahrbar, einige sind Knie tief… Ich find's supi :-) Kurz vor der Top Hut, setzt Regen ein und ich teile mir die Hütte mit Holly. Sie ist in entgegengesetzter Richtung unterwegs und wartet das Unwetter schon seit der vorhergehende Nacht in der Hütte ab. Der Ofen ist noch vom Tee warm und ich koche für uns Abendessen. Zwischen durch, kommen noch Enduro Fahrer vorbei und meinem, es sei ein Event die Tage und morgen kommen wohl 150 Enduros über den Tag verteilt hier lang – was soll das??? Mal schauen. Holly ist übrigens mit Leichtgepäck unterwegs, seit 6 Wochen und 3000 km – Chapeau! Die Unterhaltung ist eher zurückhaltend. Wir sitzen das Wetter aus und bedauern nicht weiter zu kommen. Es wird gelesen und ab und zu geschaut, wie es draußen Hagelt, Blitzt und Donnert. Das Unwetter geht noch die ganze Nacht hindurch. Am nächsten Morgen reist der Himmel auf und es hat plötzlich Sonnenschein und schnell packen und los. Die letzten 3 km bis zum Pass sind schiebe Stück oder besser gesagt hebe Stück. Voll die Wand und ganz groben, losen Schotter. Oben am Pass setzt zum tobendem Wind auch wieder Regen ein aber es geht in eine traumhafte 10 km Abfahrt. Es ist schier unglaublich wo ich mit Annie überall fahren kann :-) Ich liebe dieses Rad wirklich! Und übrigens kam keine einzige Enduro bei dem Sauwetter daher ;-)

Von Omarama aus, geht’s anfangs bei Regen den Alps to Ocean Trail bis Kurow und Kurow ist voller Enduros. Bei Sonnenschein und einem Kaffee auf der Bank unterhalte ich mich mit Carron, eine sehr nette Dame von der Touristen Information. Neben alternativen Passen ohne Enduros erzählt sie mir auch von ihrem Leben hier. Wie die Gemeinschaft im Ort ist und das sie gemeinschafts Autos im Ort haben mit denen sie Kinder zum Krankenbesuch zu den Eltern fahren oder Rentner zum Flughafen in den Urlaub und der gleichen. Die FahrerInnen sind ehrenamtlich. Sehr nett Sache. Nach dem angeregtem Plausch entschließe ich mich das Hakataramea Tal mit dem gleichnamigen Pass zu fahren. Sehr schön und abgelegen und wenn es oben über den Pass geht, taucht am Horizont Postkartengleich das Mt. Cook Massiv auf - Traumhaft! So geht es dann bei Gegenwind nach Lake Tekapo und über die Braemer Road zum Lake Pukaki und auf der ost Seite vom See hinauf bis zur Mt. Cook Station und zum Tasman River, wo der Alps to Ocen Trail beginnt. Dieser beginnt eigentlich mit einem 800m Helikopterflug über den Fluss für schlappe 100 $. Was das soll? Dabei ist es viel schöner hinauf zu fahren, da man so die ganze zeit den Blick auf dieses wunderschöne Massiv hat. Am Weg Talwärts, sieht man doch nur öde Pampa. Egal! Ich hab noch einen netten Plausch mit der Framer Familie von der Mt. Cook Staition. Die Verkaufen ihre Schafwolle teuer nach Italien, wo Anzüge für super reiche Chinesen gefertigt werden. Die legen dann mehrere tausend Euro dafür hin. Auch erzählen sie mir, das es hier mit Tal Wind bis 250 km/h hat und im Norden vom See 2.500 mm/Jahr und am Südende vom See nur 250 mm/Jahr Niederschlag. Das ist 1/10 auf 60 km. Und sie erzählen mir noch von ein paar Nadelbäumen, die vor 100 Jahren auf der Mt. Cook Farm gepflanzt wurden und sich nun entlang des Sees ausgebreitet haben, weil die Samen von dem konstanten Wind weiter getragen werden. Der Wald breitet sich so ca. 1 km pro Jahr nach Süden aus und ist ein echtes Landschaftsproblem. Sehr spannende Geschichten und sehr nette Leute. Für mich geht es dann am Alps to Ocean Trail zum traumhaften Lake Ohau und wieder nach Omarama. In Twizel erkundige ich mich im DOC Office noch nach eine alternative zum Lindis Pass am HWY 8 (mit über 4000 Autos am Tag) aber ist wohl echt nichts fahrbares zu machen. So fahre ich so spät wie möglich in Omarama los und erreiche kurz vor Dämmerung den Pass. Die Rechnung geht auf und ich habe die Straße fast für mich allein (nur noch ein paar LKW's und kaum noch Touristen und Wohnmobile). In der Abfahrt hat es wieder traumhaftes Licht und ich komm bis Lindis Historic Hotel (eine Ruine aber immer hin).

Am nächsten Tag geht es am Morgen das Tal hinunter bis Tarras und der Verkehr hält sich in grenzen. Von dort ging es in die Thomsons Gorge Road, ein weiterer 4WD Drive wie der Omarama Saddle aber ohne so viele Furten. Steigungstechnisch sehr an der Grenze des machbaren für mich aber es ging ohne schieben, dafür aber mehr Pausen ;-) Nach dem letzten Anstieg hatte ich echt nur noch Pudding in den Knochen aber noch eine lange Abfahrt vor mir. Und es Hatte Wind. Richtig Wind! Es war so grenzwertig, dass ich runter fast eben so lange wie Hochzugs brauchte und ich mindestens genauso viele Pausen machen musste. Windböen bis 80 km/h sind auf diesem rolligen Schotter echt nicht mehr so lustig. Aber wenn man langsam macht und sich seine Zeit nimmt, ein schönes Abenteuer ;-)

Dann ging es wieder ein Stück am Otago Central Rail Trail zurück und etwas den HWY 8 von Alexandra bis Ettrick. Ein echter Kampf bei Regen und dichtem LKW und Touristen Verkehr.

Von Ettrick ging es wieder über Nebenstraßen nach Balford. Un immer wieder Gegenwind und super steile Anstiege. Zuerst die „Wand“ von Moa Flat Road, die Deepdell Road, die Switzer Road und dann die wunderschöne Winding Creek Road. Wobei für die letztere wohl treffender Winding Road Creek wäre :-) Der Camp in Waikaika ist noch vom alten Schlag. So war wohl Kiwi Camping vor 30 Jahren. 18 $ für eine Cabine und 05 Cent Warme Dusche. Kostet sonst alles das doppelte bis dreifache. Aber alles tip top sauber und gepflegt. Von Waikaika kämpfe ich mich nur noch durch den Wind und es hat ab Mossburn keine Alternative zum HWY94 und so entschließe ich mich aus Gründen der Sicherheit zum Autostoppen. Die Straße hat keine Schulter und die Wohnmobile pendeln so im Wind – einfach zu gefährlich! Es Dauert 2 Stunden und ich bekomme eine Fahrt nach Te Anau.

In Te Anau habe ich eine Nacht eine Unterkunft bei einer netten jungen Familie von www.warmshowers.com bekomme. Die beiden, mit 2 jährigem Sohn, sind erst vor kurzem von einer 6 Monate Europa/Kanada Radreise zurück und arbeiten für's DOC. Wir hatten einen Abend mit sehr Interessanter und spannender Unterhaltung und sehr lecker Essen gab es auch noch on Top :-) Nun habe ich den ganzen Tag meine Sachen organisiert und schlafe in einem Backpackers. Morgen geht’s dann auf zum Paddeln :-)


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